Mit Terrasse, familienfreundlich & viele vegetarische Gerichte
Viele Odenwald-Gasthäuser und Restaurants schwelgen in guten alten Zeiten mit rustikalem Holzambiente, andere präsentieren sich High End nach dem letzten Schrei des skandinavischen Designs. Und dann gibt es da BRUCHSEE’s RESTAURANT, das auf charmante Art und Weise einfach mal in den 80ern stehengeblieben ist. Die urige Zeitkapsel begrüßt uns mit Beton-Architektur der späten Moderne und rotem Portwein (5 cl/5,50 €) als Aperitif.
Als Vorspeise wurde uns der Pulposalat (13,80 €) empfohlen, der uns sogleich frohlocken lässt: große, frische Tintenfischstücke voller maritimem Aroma auf außergewöhnlich feinkörnigem Couscous – wow! Auch die gemischten Antipasti (12,50 €) gefallen, besonders der warme Ziegenkäse auf Mango-Chutney bleibt uns noch lange in Erinnerung. Dazu genießen wir aromatisch herben 17er Grauburgunder vom Heppenheimer Schlossberg (0,2 l/4,70 €). Ebenfalls überzeugt der trockene 15er Riesling, wieder vom Heppenheimer Schlossberg (0,2 l/4,70 €), der sich vor seinen berühmten Brüdern aus dem Rheingau nicht verstecken muss.
Als Hauptspeise bekommen wir zunächst Filetsteak mit gebratenen Pfifferlingen an Cognac-Rahm-Tagliatelle (29,50 €). Dank zahlreicher Pilze freuen wir uns über volles Waldaroma, und auch die Gewürzkruste auf dem Steak ist angenehm aromatisch. Etwas ärgerlich ist dann der erste Eindruck vom Seeteufel an Safranschaum mit Risotto (26 €), denn das Gericht ist nur noch lauwarm. Statt groß zu klagen, beißen wir aber zu – und freuen uns über Risotto mit Biss, wunderbar fleischigen Seeteufel, der bis auf die Sache mit der Temperatur a point ist, und sensationellem Safranschaum. Saucen können sie hier!
Zur Nachspeise freuen wir uns über Crêpe Suzette, von der sympathischen Oberkellnerin persönlich am Tisch flambiert (ab zwei Personen, 11,50 € p.P.) – eine rundum delikate Zeitreise.
Ian Paul Stich
Quelle: JOURNAL FRANKFURT/RHEIN-MAIN GEHT AUS! 2019